Epfenbach: Vorreiter der Gigabitkommunen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Gemeinde Epfenbach wird für ihren vorbildlichen Glasfaserausbau und digitale Infrastruktur als 'Gigabitkommune@BW' ausgezeichnet. Innenminister Strobl überreicht Bürgermeister Pascal Wasow den Award in Stuttgart.

Epfenbach: Vorreiter der Gigabitkommunen

Innenminister hebt Vorreiterrolle der Gigabitkommunen hervor

Am 25. Juli 2025 zeichnete Innen‑ und Digitalisierungsminister Thomas Strobl in Stuttgart 55 Städte und Gemeinden als „Gigabitkommune@BW“ aus. Den Titel erhalten Kommunen, die mindestens 97,9 Prozent ihrer Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen (≥ 1 000 Mbit/s) versorgen . Strobl betonte, die ausgezeichneten Kommunen seien „Vorreiter, Vorbild und Motor des digitalen Wandels“, denn moderne Gigabitnetze seien eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, digitale Bildung, Homeoffice oder Telemedizin . „Diese Auszeichnung ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und zugleich ein Signal, dass Baden‑Württemberg den flächendeckenden Gigabitausbau entschlossen vorantreibt“, so der Minister.

Partnerschaft zwischen Kommunen und Wirtschaft

Die Auszeichnung hebt die enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Trägern und privatwirtschaftlichen Netzbetreibern hervor. Strobl erinnerte daran, dass leistungsfähige Gigabitnetze nur entstehen, wenn kommunales Engagement, Landesförderung und eigenwirtschaftlicher Ausbau ineinandergreifen . Die Daten für die Ehrung basieren auf dem Bundes‑Breitbandatlas (Stichtag Dezember 2024) – ab 97,9 Prozent Gigabitversorgung wird neben einem digitalen Banner auch eine physische Auszeichnung verliehen.

Epfenbach: Gemeindeverwaltung stellt die Weichen

Ein herausragendes Beispiel unter den ausgezeichneten Kommunen ist Epfenbach im Rhein‑Neckar‑Kreis. Die Gemeindeverwaltung erkannte die strategische Bedeutung eines Glasfasernetzes und setzte auf enge Zusammenarbeit mit der Breitbandversorgung Rhein‑Neckar (BBV). Die Bürgerinnen und Bürger unterstützten dieses Vorhaben: Während der Vorvermarktung schlossen 674 Haushalte und Gewerbetreibende Verträge für einen Glasfaseranschluss ab . Damit wurde die notwendige Quote deutlich übertroffen, sodass die BBV rund 1,6 Millionen Euro in die örtliche Infrastruktur investieren konnte – ohne finanzielle Belastung für den kommunalen Haushalt . Dieses starke Signal der Bevölkerung ermöglichte es der Verwaltung, den Ausbau konsequent voranzutreiben und Epfenbach zum digitalen Vorreiter im ländlichen Raum zu machen.

Bürgermeister Wasow: „Wir sind auf der Zielgeraden“

Der heutige Bürgermeister Pascal Wasow lobt die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Anbietern und Bürgern: „Wir haben einen langen Weg hinter uns, aber jetzt sind wir in den letzten Zügen eines wesentlichen Bausteins zur Digitalisierung.“ In der Gemeinderatssitzung vom Februar 2025 berichtete er, dass die Abschlussarbeiten des Glasfaserausbaus durch die BBV (heute toni) laufen und dass das Netz inzwischen auch das Neubaugebiet erreicht . Zwar mussten neue Haushalte im Gebiet „Betheläcker“ sowie sogenannte „Nachverdichtungsarbeiten“ zeitweise länger auf ihre Anschlüsse warten, doch Wasow kündigte an, in Gesprächen mit dem Anbieter kürzere Bereitstellungszeiten zu forcieren.

Zwischen den Zeilen schwang aber auch Kritik mit: Im Gemeinderat wurde bemängelt, dass die BBV in den vergangenen Jahren nicht immer durch Kommunikationsstärke oder verlässliche Absprachen mit ihren Subunternehmen glänzte; einige Restarbeiten ziehen sich bereits über zwei Jahre hin. Diese Unwägbarkeiten sorgten für Ärger während der Bauphase, auch wenn der fertige Internetanschluss selbst problemlos läuft. Nach Jahren der Planung und Bauarbeiten ist die Kommune damit kurz davor, die volle Gigabitversorgung zu erreichen – ein Meilenstein für Bildung, Wirtschaft und Telemedizin.

Landesweite Bilanz

Mit den 55 frisch ausgezeichneten Gigabitkommunen verfügt Baden‑Württemberg jetzt über rund 76 Prozent Gigabitverfügbarkeit; 27,16 Prozent aller Haushalte sind bereits direkt per Glasfaser angeschlossen . Weitere 201 Kommunen und drei Stadtkreise erreichen bereits mindestens 90 Prozent Gigabitversorgung und stehen kurz vor der Auszeichnung . Seit 2016 hat sich die Gigabitverfügbarkeit damit von 1,4 Prozent auf den heutigen Stand vervielfacht.