Weg mit den „ollen Kamellen“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Neue Trainingsphilosophie des DFB – D-Jugendliche mit vielen Ballkontakten. (oh)

Weg mit den „ollen Kamellen“

Bei seiner letzten Trainerfortbildung hatte VfB-Jugendtrainer Rolf Ehlhardt den beim Badischen Fußballverband für Trainer- Aus- und Fortbildung verantwortlichen Daniel Kufner nach Epfenbach eingeladen. Dieser hielt nun für die Trainer und Betreuer der Jugendspielgemeinschaft (JSG) ein Training ab. Trainingsmannschaft war die D-Jugend mit 14 Spielern. Ehlhardt und der Jugendleiter des VfB Epfenbach Florian Ziegler begrüßten kurz den Verbandstrainer und schon war Trainingsbeginn.

Eines war sofort klar: Nichts lief ohne Ball. Ob beim Aufwärmteil, beim Spiel mit besonderen Aufgaben oder beim Torschussprogramm. Und immer in kleinen Gruppen, so dass alle Trainingsteilnehmer permanent im Spiel und am Ball waren. Während die Jungs ihren Aufgaben gerecht wurden, erklärte Kufner den Trainern der JSG Sinn und Zweck der einzelnen Übungen. Weil Straßenfußball heute kaum noch stattfindet, war ein Ziel der Übungen, dass jeder Spieler möglichst viele Ballkontakte und Spielsituationen hatte. Beim Abschlussmatch mit drei Mannschaften (zwei Torhütern und drei 4er-Teams), zeigten die Jugendlichen noch keine Müdigkeit, sondern gesteigerte Lust am Fußballspiel.

Fast enttäuscht, weil nach 90 Minuten das Training schon endete, ließen sie sich mit Getränken, Kuchen und Muffins wieder aufpäppeln. Natürlich erst, nachdem sie die Utensilien wie Bälle, Hütchen, kleine und größere Tore wieder abgeräumt hatten.Während die Jugendlichen dann Feierabend hatten, bekamen die Trainer von Kufner einen Überblick über die aktuelle Trainingsphilosophie des DFB.

Die Aufforderung von Kufner war u.a., sich von den "ollen Kamellen" freizumachen. Es wird noch zu viel trainiert wie "man schon immer trainiert hat" oder sogar "wie man selbst trainiert wurde bzw. wird". Den Kindern macht Fußball am meisten Spaß, wenn sie dauernd den Ball am Fuß haben. Die Leerphasen, die durch Ball holen entstehen, wenn dieser aus dem Spielfeld rollt, kann man mit Balldepots relativ kurzhalten, so dass die Beanspruchung der Spieler recht hoch bleibt. Kufner wurde mit Fragen "gelöchert", die er in Ruhe ausführlich, aber auch unterhaltsam beantwortete. Der Zeitrahmen war eh schon lange überschritten.

Alle Trainer der JSG waren von dem Tag begeistert und haben zusätzliches Wissen und Anregungen gierig aufgesogen. Der eine oder andere will jetzt rasch die C-Lizenz angehen. Nutznießer werden die Kinder sein, wenn modern ausgebildete Trainer sie unter ihre Fittiche nehmen.