Am Montag, 08. Dezember begeht mit Klaus Kirsch ein Epfenbacher „Urgestein“ seinen 90. Geburtstag. Er wurde in Epfenbach geboren und ist auch dort zusammen mit drei Geschwistern aufgewachsen. Nach Kindergarten- und Volksschulbesuch begann er dann bei der Firma Autohaus Ernst in Mannheim eine Lehre als KFZ-Mechaniker. Diese dauerte insgesamt dreieinhalb Jahre von 1950 bis 1954. In seiner Ausbildungszeit wohnte er unter der Woche bei Verwandten in Mannheim und war nur am Wochenende zuhause. Als er dann nach seiner Lehrzeit von der Firma übernommen wurde begann er, täglich von Epfenbach nach Mannheim zu pendeln. Im Jahr 1963 heiratete er Hedwig Schuschkleb. Aus der Ehe gingen mit Ingrid (geboren 1963) und Ute (geboren 1967) zwei Mädchen hervor. Inzwischen kann sich der Jubilar auch bereits an zwei Enkeln erfreuen. Während Tochter Ute in Ilvesheim wohnhaft ist hat es Tochter Ingrid nach Hamburg verschlagen und die Enkeln wohnen inzwischen in Berlin bzw. Frankfurt. Ute besucht ihn jeden Sonntag, was bei Ingrid von der Entfernung her nur fünf- bis sechsmal im Jahr funktioniert. Im Jahr 1964 zog Klaus Kirsch mit Familie in eine Betriebswohnung in Mannheim. Im Jahr 1969 begann er dann mit dem Bau des jetzigen Wohnhauses in der Panoramastraße. „Ich habe das meiste zusammen mit Freunden samstags erstellt und daher dauerte es auch entsprechend länger“ meinte der Jubilar. Eingezogen ist er dann im Jahr 1973 und es begann erneut das Pendeln; diesmal dann allerdings mit einem Firmenwagen. Bis zu seiner Berentung im Jahr 1998 arbeitete er insgesamt 48 Jahre lang bei der Firma Autohaus Ernst. Leider ist seine Frau Hedwig bereits im Jahr 2009 verstorben. Seit 1950 ist Klaus Kirsch passives Mitglied beim Turnverein und bereits seit 25 Jahren auch beim Obst- und Gartenbauverein. Sein großes Hobby war in den Jahren 1956 bis 1963 das Motorrad-Geländefahren. So hat er hier auch bei internationalen Wettkämpfen mit seiner Herkules-Maschine teilgenommen. Sogar am bedeutendsten Wettbewerb, der Sechs-Tage-Fahrt in Garmisch-Partenkirchen, war er aktiv dabei. „Damals gab es noch keine Weltmeisterschaften und ich war als Privatfahrer dabei. Starter aus 15 Nationen haben sich im Jahr 1962 daran beteiligt. Es waren keine Rennen in dem heutigen Sinn, sondern Zuverlässigkeitsfahrten. Jeden Tag haben wir 300 Kilometer absolviert. Am Schlusstag waren wir im Bereich vom Kloster Ettal unterwegs und 25.000 Zuschauer säumten die Straßen. Damals kam im Fernsehen abends immer ein kurzer Ausschnitt von dem jeweiligen Veranstaltungstag“ erinnert sich der Jubilar. Kürzlich war er als Zuschauer bei einer Geländefahrt in Mauer anwesend und hat am Rande dieser Veranstaltung das Buch „Vergessene Helden – die Geschichte der internationalen Sechstagefahrten in Garmisch-Partenkirchen von 1934 – 1969“ erworben. Seine Augen strahlen, wenn er von damaligen Erlebnissen berichtet und durch die Geschichten in dem Buch alte Erinnerungen wiederaufleben. Er hat an ca. zehn Veranstaltungen pro Jahr teilgenommen. Neben der Drei-Tages-Fahrt in Isny startete er u.a. in Düsseldorf, Passau, Nürnberg und im Schwarzwald. Seine größten Erfolge waren Silbermedaillen einmal in Garmisch-Partenkirchen und zweimal in Isny. Auch seine Ehefrau war im letzten Jahr seiner aktiven Zeit bei Geländefahrten mit dabei. Lange Zeit hat Klaus Kirsch gerne seinen Garten bewirtschaftet und bis vor zwei Jahren auch den Haushalt noch selbst betrieben. Jetzt hat er aber hier Hilfe, doch er kocht sich noch jeden Tag selbst. Mit Verwandten und Bekannten wird Klaus Kirsch am kommenden Samstag, 13. Dezember seinen 90. Geburtstag in einer Gaststätte feiern. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung gratulieren dem Jubilar recht herzlich und wünschen ihm weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.
Epfenbach (oh)
